Blitzlicht auf die Session 02 Lichtplanung: Human Centric Lighting

Vier spannende Vorträge zum Thema Lichtplanung und HCL

Zu Beginn wurden die CIE Bezeichnung „integrative lighting“ als Alternative zu HCL eingeführt.

Swantje Braun sprach im ersten Vortrag über „Visuelle Effizienz als zukunftsfähiger Bewertungsparameter für die Licht- und Architekturplanung“. Sie stelle ein interdisziplinäres Projekt der AG Licht vor, einem Zusammenschluss namhafter Experten und Firmen, dass unter dem Dach der TH Darmstadt durchgeführt wird. Wie manch anderes Projekt litt auch dieses unter den aktuellen Umständen und die Erhebung und Auswertung der Daten in den vier Versuchsaufbauten ist noch nicht abgeschlossen. Aber 2023 sehen wir uns ja schon wieder in Salzburg :-) 

Renate Hammer und Herbert Plischke sprachen über „Zielkonflikte der Optimierung einer Kunstlichtanlage für den Schichtbetrieb“. Laut eines Basler Kollegen ist die Lösung des gesundheitlichen Dilemmas von Schichtarbeit, die „10 Mio. Dollar“ Frage. Während man sich fragen kann ob alles was in Schichtarbeit gemacht wird tatsächlich auch gemacht werden muss, gibt es eben Anwendungen in denn die Schichtarbeit zwingend ist. Und hier setzten die beiden Referenten an und zeigten exemplarisch wie leistungsfähig eine ausgeführte Anlage tatsächlich ist. Die technische Performance ist gegeben, die Akzeptanz harrt noch einer Nach-Corona-Untersuchung

Im dritten Vortag zeigte Achim Leder den Teilnehmer*innen den ersten Schritt einer Studie, in der das bisher primär für Langstreckenflüge gewonnene Wissen auf Kreuzfahrtschiffe transferiert wird. Weniger um Jetlag vorzubeugen - das ist in Anbetracht der Reisegeschwindigkeit eher nachrangig - aber hinsichtliche der teils innenliegenden Kabinen birgt das Potential. Die Akzeptanz der Mockups ist untersucht - die physiologische Untersuchung begleitend zu einer Reise steht aus. Aktuell liegen die meisten Schiffe vor Anker oder am Kai. Es kam sowohl die Anregung nicht nur über die Passagiere sondern auch das Personal auf den Schiffen nachzudenken und eine zweite - durchaus amüsant wahrgenommene Frage - adressierte das durchschnittlich höheren Alter der Passagiere und die nötige Anpassung einer HCL Lösung.

Im vierten und letzten Vortrag mit dem Titel „LED-Beleuchtung in der Pferdehaltung“ lernten die Zuhörer*innen das HCL auch „Horse Centric Lighting“ heißen kann. Der Referent Thomas Jost zeigte anschaulich wie die Wahrnehmung von Pferden bzgl. spektraler Empfindlichkeit und „Gesichtsfeld“ voraussichtlich funktioniert. Die Möglichkeiten moderner LED-Systeme erlauben hier passgenaue oder wenigstens besser angepasste Spektren und in der Fragerunde wurde diskutiert, ob das nicht auch ein Ansatz sei um Menschen mit Einschränkungen in der Farbwahrnehmung zu unterstützen. Für die erste Horse-CL Lösung wird noch ein konkretes Projekt gesucht.

In Summe spannende und kurzweilige Vorträge mit einigem Potential in Salzburg 2023 nochmals mit den abschließenden Ergebnisse vorbeizuschauen. Der Moderator hatte das Zeitmanagement im Griff (warum das hier steht erschließt sich in der Zusammenfassung der zweiten Session :-).

Referierende Session 02.png